Jubel, Trubel, Sternschnuppen – die 25. Premiere unseres Circus‘ Radelito war ein großes Spektakel
Die Manege mit roten Samtvorhängen erwartet ihre Artisten. Die Schulstraße vor dem PZ summt und brummt mit aufgeregten Kindern und gespannten Gästen. Köstlicher Waffelduft weht in die Nase, es gibt Nachos, Popcorn und Zuckerwatte. Die Stimmung ist heiter, die Nerven gespannt, das Herz pocht schnell: Die 25. Premiere des Circus Radelito beginnt. Ein Eindruck aus dem Backstagebereich.
Bei der Premiere und allen anderen Auftritten handelt es sich um das Produkt monatelanger Hingabe aller Beteiligten. Ein Wirrwar aus Herzblut, Aufregung, blauen Flecken und einer ganzen Menge Mut, aus dem ein unerschütterliches Gefühl des Dazugehörens für alle Schülerinnen und Schüler erwachsen ist. Hier läuft es so: Wer Lust auf Trapez oder Einrad hat, der übt am Trapez oder Einrad. Wer bei der Premiere als Artist auftreten will, muss nicht nur Können, sondern auch Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit beweisen. Ohne Teamgeist funktioniert die Nummer nicht. Die Moderation übernehmen Schüler, ebenso wie die Musik und die Beleuchtung und die Choreographie der meisten Auftritte. Wir „Erwachsene“ werden zu reinen Organisatoren im Hintergrund, zu Animateuren, Pflasteraufklebern, auf-die-Schulter-Klopfern, Mattenträgern. Von uns kommen die motivierenden Reden und das Lob. Von den Schülern kommt die Kunst.
Das diesjährige Premierenprogramm unter dem Jubliäumsmotto „Sternschnuppen“ ist gleichzeitig die letzte Premiere unseres geliebten Zirkusdirektors Georg Steinhausen, nebenbei auch noch Lehrer an der WBG. Das Event folgt in diesem Sinne einem typischen Artistenschultag: Vom Aufstehen (die Dellbrücker zeigen eine bunte Mischung aus Diabolo, Akrobatik, Vertikaltuch u.v.m.) über den Weg zur Schule und den Matheunterricht bis hin zu einem trainingsintensiven Nachmittag (eine mitreißende Showtanz-Nummer von Lucy Küstner und ihrer Freundin Noemi) und einem wunderschönen Traum. Alle bekommen die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen: Schülerinnen aus dem 5. Jahrgang führen mit ihren Einrädern ein richtiges Theaterstück auf, eine souveräne Show! Später sehen wir einen halsbrecherischen Ausblick darauf, was man mit dem Einrad auch als Profi machen kann: Da rast Lehrer und Zirkusdirektor II Arne Tilgen zu Rockmusik eine Treppe runter, da hüpft Laura Keulerz – Gewinnerin des KiKa-Wettbewerbs im Einradfahren – mit dem Einrad über Hindernisse! Und die Akrobaten! Timo Kliesch, unser BufDi und Julia Ehlenberger, Jahrgang 12, haben gemeinsam mit jüngeren Artistinnen eine tolle Bodenturn-Nummer einstudiert. Am Mast rauben uns die beiden mit Tim Krüger den Atem! Neben all der Kunst kommt die Komödie nicht zu kurz: Die Radelitos haben einfach den Schalk im Nacken. Das beginnt bei Timos Cäppi mit Propeller, wird wunderbar inszeniert mit einem Zaubertrick von Tobi Winter und Felix Eschweiler als Oma und auf die Spitze getrieben von Abiturient Furkan als Devil-Stick-Müllmann. Von den Kleinen zu den Großen, von den Neuen zu den Erfahrenen folgt die Premiere einem Spannungsbogen, der viele Höhepunkte zu bieten hat und das Publikum klatscht sich die Hände wund! Beim großen Finale strömen alle Artisten auf die Bühne und der gemeinsame Abschlusstanz meint genau das: Wir sind der Circus, wir gehören zusammen, und ihr, im Publikum, gehört dazu!
Was uns Georg über die Bedeutung des Circus‘ beibringt, lässt sich an folgender Anekdote erklären: Während der Grundschulvorstellung wechselte bei der von Selma Neuhaus geleiteten Bändernummer plötzlich die Musik von einem romantischen Beatles-Cover zu einem altbekannten Kölschlied! Und während wir hinter der Bühne die Hände über dem Kopf zusammenschlugen - verzweifelt ob des unfreiwilligen Stilbruchs – tanzten die acht Schülerinnen WIE DIE PROFIS einfach weiter! Und das ist ebenfalls das Tolle am Circus: Dinge gehen schief. Das ist authentisch! Perfektion ist langweilig. The show must go on.
Hier ein Link zur Website von Stadtkonfetti über unsere Premiere: 25 Jahre Radelito und kein bisschen verstaubt